Am 03. September 2023 stimmen wir an der Urne u.a. über den «Erlass Genossenschaft Brütten» ab. Der Beleuchtende Bericht und die Abstimmungsvorlage des Gemeinderates sind bereits heute auf der Website der Gemeinde unter www.bruetten.ch/abstimmungsresultate/termine/5521700 einsehbar.
Der Vorstand der FDP Brütten hat sich intensiv mit der Vorlage auseinandergesetzt und empfiehlt diese zur Annahme. Ein entsprechender Flyer wurde an alle Brüttemer Haushalte verteilt.
Untenstehend sind Antworten auf einige Schlüsselfragen zusammengestellt. Für die Beantwortung von weiteren Fragen steht unser Parteipräsident Ueli Ritter wie auch unser Gemeindepräsident Fritz Stähli gerne zur Verfügung.
Wieso braucht es ein neues Dorfzentrum?
Mit dem vorliegenden Gesamtkonzept kann das Dorfzentrum nachhaltig entwickelt werden. Die gemeindeeigene Liegenschaft an der Dorfstrasse 8 (heutiger Volg) müsste in naher Zukunft umfassend saniert werden. Es ergibt sich für die Gemeinde die einzigartige Gelegenheit, mit einem beschränkten Mitteleinsatz ein attraktives neues Dorfzentrum mit neuem Volg, einem Bistro, Räumen für Dienstleistungsunternehmen sowie neuen Mietwohnungen zu erhalten.
Wie wird die Zentrumsüberbauung realisiert?
Brütten stellt das Land, wo heute der Volg steht sowie das Land des Gemeindeparkplatzes der Genossenschaft Zentrum Brütten im Baurecht kostenpflichtig zur Verfügung. Damit bleibt das Land unverändert im Eigentum der Gemeinde und die Gemeinde bekommt jährlich einen Zins von ca. 43’000 Franken (Stand Juli 2023). Die Genossenschaft baut zwei Gebäude. Eines für einen neuen Dorfladen und mit Räumen für das dienstleistendes Gewerbe an der Stelle des aktuellen Gemeindeparkplatzes.
In einer zweiten Phase wird das Gebäude an der Dorfstrasse 8 ersetzt, wo jetzt der Volg drin ist. Dieses Gebäude ist alt, es wären zwingend grössere Investitionen nötig. Hier sind Wohnungen geplant.
Gleichzeitig soll unter dem aktuellen Dorfplatz eine Tiefgarage realisiert werden. Nach der Zentrumsüberbauung wäre eine solche an dieser Stelle nicht mehr sinnvoll realisierbar. Die Tiefgarage bleibt im Eigentum der Gemeinde, welche sie mit 1.3 Mio. Franken finanziert. Es ist geplant, dass die Genossenschaft die Garage im Auftrag der Gemeinde baut und danach zu Marktpreisen Parkplätze mietet.
Wie wird das neue Dorfzentrum finanziert?
Die gemeinnützige Genossenschaft Zentrum Brütten verfügt dank einer grossen Anzahl Mitglieder über Eigenkapital im Umfang von ca. 300‘000 Franken und über Darlehenszusagen von 230'000 Franken, zudem wird sie selbstständig eine Hypothek aufnehmen. Die ZKB hat bereits eine Finanzierungszusage erteilt. Für deren Realisierung benötigt die Genossenschaft jedoch ein Darlehen über 1.2 Mio Franken von der Gemeinde Brütten. Das Darlehen der Gemeinde wird durch die Genossenschaft mit einem marktüblichen Zins verzinst.
Der Baurechtszins, welchen die Genossenschaft für die Nutzung des gemeindeeigenen Grundstücks zahlen muss, ist abhängig von der Dienstleistung für das Dorf. Das ist insbesondere wichtig bezüglich des Bistros und des Dorfladens. Falls diese eines Tages nicht mehr bestehen sollten, steigt die Zinsbelastung für die Genossenschaft und damit die Entschädigung an die Gemeinde für die Gewährung des Baurechts.
Wie ist langfristig das Mitspracherecht der Gemeinde?
Die Kompetenz für wichtige Entscheide bleibt auch langfristig beim Gemeinderat. Das ist wichtig, weil ja auch das Land im Eigentum der Gemeinde bleibt. Gemäss Baurechtsvertrag entscheidet der Gemeinderat mit über das Vermietungsreglement sowie die Mietzinsspannweiten und kann so z.B. Einfluss auf die Auswahl der Mietenden und auf die Mietpreise nehmen.
Was passiert, wenn die Vorlage abgelehnt wird?
Auch bei einer Ablehnung des Projekts kommen hohe Kosten auf die Gemeinde zu, ohne dass dabei ein effektiver Mehrwert für die Bevölkerung entsteht. Das heutige Volg-Gebäude ist alt, hohe Sanierungskosten, welche von der Gemeinde zu tragen wären, stehen unmittelbar bevor. Das Potential der Liegenschaft kann nur durch einen Neubau ausgeschöpft werden. Das aktuelle Projekt mit der Genossenschaft hat den Vorteil, dass der Dorfladen das neue Gebäude beziehen kann und erst danach das heutige Volg-Gebäude abgebrochen werden muss. Dadurch verfügt Brütten lückenlos über einen Dorfladen. Bei allen anderen Optionen hat Brütten das Risiko, dass der Volg das Dorf verlässt und wir danach keinen Dorfladen mehr haben.
Was ist die beste Lösung für die Brüttemer Bevölkerung?
Ohne Investitionen geht es nicht. Wenn wir JA stimmen, hat Brütten weiterhin einen Dorfladen und erhält zudem ein Bistro im attraktiven Dorfzentrum sowie Räume für dienstleistendes Gewerbe und neue attraktive Mietwohnungen. Die Kosten sind tragbar, nicht zuletzt dank der breiten Abstützung der Genossenschaft Zentrum Brütten.